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geschrieben von: Redaktion am 23.06.2014, 15:09 Uhr
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Ohne Sprache in Wort und Schrift geht gar nichts. Und je früher man den Kindern das beibringt, desto leichter haben sie es im weiteren Verlauf ihres Lebens. Es ist immer wieder unerträglich, wenn sich Eltern Tanten, Opas mit kleinen Kindern in einer Sprache unterhalten, die sie meinen, dass es deren sei. Die Kinder würden keinen Schreck bekommen, spräche man zu ihnen in gan-zen Sätzen. Kindertagesstätten haben schon seit langem ihren bloßen Aufbewahrungszweck für die Zeit, in der die Eltern arbeiten gehen, abgelegt. Längst sind sie zu Bildungseinrichtungen geworden, in denen keine Tanten auf die Kinder aufpassen, sondern sich qualifizierte Erzieherinnen um sie kümmern.
Das „Berliner Bildungsprogramm für die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen bis zu ihrem Schuleintritt“ ist der richtige Weg, den Nachwuchs auf das künftige schulische Leben vorzubereiten. In diesem Jahr wird das in den Kitas angewandte Programm zehn Jahre alt. Bereits in viele Sprachen übersetzt, hat dieses Werk im vergangenen Jahrzehnt sehr erfolgreich zu einer Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit der Berliner Kindertageseinrichtungen beigetragen. Im Jubiläumsjahr hat das Bildungsprogramm nun seine erste Überarbeitung erfahren, die sich aktuell im Druck befindet und demnächst die Adressaten erreichen wird.
Im Rahmen einer neuen Besuchsreihe macht sich Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) gegenwärtig vor Ort in Berliner Kindertageseinrichtungen ein Bild von der praktischen Umsetzung unterschiedlicher Aspekte des Bildungsprogramms. Der erste Termin war thematisch dem Bildungsbereich „Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien“ gewidmet und fand am 23. Juni in der Schöneberger Kita Motzstraße statt. Begrüßt wurde die Senatorin von der Kita-Leitung Elke Karge und Katharina Krüger, der Sprachförderin Claudia Steinmetz, der Elternvertreterin Jasmina Murad sowie vom Tempelhof-Schöneberger Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD), der pädagogischen Geschäftsleiterin des Kita Eigenbetriebs Berlin Süd-West, Martina Castello, und dem Regionalleiter Stephan Heinrich. Der Kita Eigenbetrieb Süd-West gehört zu den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg, er unterhält 37 Kitas mit 928 Beschäftigten, darunter 851 Erzieher/innen. Betreut werden 4.715 Kinder, fast gleichviel in beiden Bezirken.
Sandra Scheeres, Mutter von zwei Söhnen, hat selbst Erzieherin gelernt und immer noch einen guten Draht zu den Kindern. Man versteht sich. Ob man es nun gut findet oder nicht, ohne Computer geht halt heute nichts mehr. Wenn man lernt, ihn zu beherrschen und mit ihm zu kommunizieren, kann er sehr nützlich sein. Übrigens: der Computer spricht in ganzen Sätzen zu den Kindern. Letztlich ist es aber auch wichtig zu wissen, wo man das Gerät abschalten kann.
Lesen- und Schreibenlernen ist nicht allein Sache der Schule. Natürlich sollen die Kitas die Aufgaben der Schulen nicht vorweg nehmen, es hilft aber allen, wenn die Kita-Kinder beim Übergang zur Schule Grundkenntnisse der deutschen Sprache bereits verinnerlicht haben. Die modernen Kommunikationsmedien sind auf Schnelligkeit ausgerichtet, was zur Folge hat, dass die Sprache durch den Fleischwolf gedreht wird. Übrig bleiben Fetzen und Abkürzungen, die immer mehr zur Geheimsprache der Eingeweihten werden. Dieser Entwicklung muss entgegengewirkt werden, denn die Sprache ist das kostbarste was wir haben. Es kommt vielmehr darauf an, wie man etwas sagt und formuliert, als unverständliche Wortschnipsel in die Luft zu blasen.
Ed Koch
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