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Mark Ehrenfried

geschrieben von: Redaktion am 29.07.2011, 07:26 Uhr
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Über Mark Ehrenfried haben wir schon einige Male berichtet. Der junge, hochtalentierte Pianist begeistert bei jedem Auftritt sein Publikum. Bis zu seinem nächs-ten Konzert in Berlin ist es aber leider noch eine Weile hin. Am 25. März 2012 tritt er im Konzerthaus am Gendarmenmarkt auf. Karten gibt es bereits, z.B. bei „eventim“. Wir wollten Mark Ehrenfried einmal näher kennen lernen und haben uns mit ihm zu einem Inter-view verabredet. Das Gespräch mit Mark Ehrenfried führten Chris Landmann und Ed Koch am 27. Juli 2011.
paperpress: Mögen Sie Rockmusik? Wenn ja, welche und von wem?

Mark Ehrenfried: Ich mag generell alle Stile von Musik. Es gibt kein Genre, das mir nicht gefällt. Rockmusik höre ich recht viel und gerne, zum Beispiel Metallica, oder die japanischen Bands dir-en-grey oder X-Japan. Ich mag es, wenn Bands experimentell etwas Eigenes versuchen.

paperpress: Sie sind gerade 20 Jahre alt geworden. Fand eine große Feier statt, oder eher im kleinen Kreis? Welche Musik wurde gespielt oder haben Sie etwas vorgetragen?

Mark Ehrenfried: Im kleinen Kreis und mit der Familie fand eine Feier statt. Klavier gespielt habe ich bei der Feier nicht.

paperpress: Auf Ihrer Internetseite ist zu lesen, dass Sie eher hätten Sänger werden können, denn als Baby wurden die Stimmbänder kräftig trainiert. Wer kam auf die Idee, Sie mit Musik von Mozart zu beruhigen?

An der Stelle schaltet sich die Mutter von Mark, Petra Ehrenfried, die an dem Gespräch im Café Bilderbuch in der Akazienstraße teilnahm, ein. Es war ein Experiment, sagt Frau Ehrenfried, und äußerst erfolgreich. Die Musik war schön ruhig und hat ihre Wirkung auf Mark gezeigt.

paperpress: Gewöhnliches Kinderspielzeug war nicht so Ihre Sache, nie mit Autos gespielt, keine Modelleisenbahn gehabt?

Mark Ehrenfried: Doch hatten wir, damit habe ich aber eher selten gespielt.

paperpress: Sie sollen sich mit dem Erzeugen von Klängen als Kleinkind beschäftigt haben. Wie muss man sich das vorstellen?

Mark Ehrenfried: Ich habe gerne getrommelt oder irgendetwas, was schön laut war, auf den Boden ge-worfen. Ich habe aber wenige Erinnerungen daran.

paperpress: Schon mit zwei Jahren besuchten Sie eine Schule für musikalische Früherziehung. Haben Sie irgendeine Erinnerung daran?

Mark Ehrenfried: Nein, gar keine.

paperpress: Und mit drei Jahren wurde Ihr Wunsch wach, das Klavierspielen zu erlernen, Zitat: „nachdem er bei einem klavierbegleitenden Theaterstück von dem Pianisten derart beeindruckt wurde.“ Und mit vier Jahren erhielten Sie Ihren ersten Klavierunterricht. Man kann sich diese Entwicklung als Außenstehender nicht so richtig vorstellen. Wie erklären Sie sich das selbst?

Mark Ehrenfried: Viele Pianisten fangen mit vier Jah-ren an. Es ist schwer, mir vorzustellen, dass es ir-gendeine Zeit gab, in der ich nicht Klavier gespielt habe. Dieses Erlebnis mit dem Theaterstück hat mich fasziniert und so entstand der Wunsch, Klavierspielen zu wollen.

paperpress: Beruhigend finden wir den Satz in Ihrer Vita, dass Sie als Kind in ihrer Freizeit und auch bei öffentlichen Auftritten ein Junge waren, „der aus Lud-wig Thomas Lausbubengeschichten hätte stammen können“. Heute würden Sie etwas von Mark Twains Tom Sawyer ausstrahlen. Der war ja eine sehr eigen-ständige und charakterstarke Persönlichkeit. Wie selbstbestimmt ist Ihr Leben?

Mark Ehrenfried: Zu einhundert Prozent. Selbst wenn ich mich von anderen Menschen beeinflussen lasse, bestimme ich selbst, was ich mache.

paperpress: Wir möchten noch einmal auf das Klavierspielen als solches eingehen. Es ging ja mit fünf Jahren so richtig los, mit sechs haben sie spontan überall dort gespielt, wo ein Klavier stand: „Straßenfeste, Musikcafès, Kneipen, Hotels, Kirchen.“ Mit sieben fand das erste öffentliche Konzert statt und dann ging es Schlag auf Schlag oder besser Ton auf Ton.

Wie oft haben Sie als Kind Klavierspielen geübt? Mussten Ihre Eltern Ihnen zum Üben gut zureden, oder taten Sie es freiwillig?

Mark Ehrenfried: Als Kind hat man ein anderes Zeitempfinden, deshalb lässt sich schwer sagen, wie oft ich geübt habe. Ich habe auf jeden Fall täglich geübt, freiwillig, und auch immer einige Stunden. Heutzutage ist es sehr unterschiedlich und hängt von der Zeit ab, die ich habe, mal nur eine halbe, manchmal auch acht oder neun Stunden. Durchschnittlich sind es fünf Stunden täglich.

Hintergrund: Für die Schule hatte Mark wenig Zeit, 2005, da war er 14, wurde er offiziell von der Schulpflicht befreit. Um abschließend einen anerkannten Schulabschluss zu erlangen, qualifiziert er sich 2008 über eine Aufnahmeprüfung für das zweijährige IB-Programm der Berlin International School und erlangt im Juni 2010 das International Baccalaureate Diploma (Internationales Abitur).“

paperpress: Mit sechs fängt man ja gewöhnlich an, Schreiben und Lesen zu lernen. Wie war das mit den Noten? Wann haben Sie Notenlesen gelernt?

Mark Ehrenfried: Als Kind habe ich Notenlesen gelernt. Schreiben und lesen habe ich zuerst gelernt, das Notenlesen und –schreiben kam danach. Ich konnte aber beides schon vor dem Schulbeginn.

paperpress: Wir haben Sie inzwischen bei zwei Konzerten live gesehen – Sie spielen aus dem Gedächtnis – im Kammermusiksaal ein ganzes Konzert lang ohne ein Notenblatt oder einen Programmablauf. Ist das Talent, Begabung, oder kann man das auch trainieren?

Mark Ehrenfried: Das ist Übung. Wenn man sich mit einem Stück beschäftigt, dann kann man es irgendwann auswendig. Auch wenn ich etwas mit Noten spiele, dann ist das so gut wie auswendig. Ich brauche die Noten dann nur als kleine Sicherheit. Auswendiglernen fällt mir nicht schwer, es ist Routine.

paperpress: Sie haben mit Jack White zusammengearbeitet, der ja eigentlich aus der U-Musik kommt. Wie war das?

Mark Ehrenfried: Es war für mich ein bedeutendes Erlebnis, weil ich das erste Mal eine direkte Begegnung zu dieser Musik hatte, die ich zuvor nur mal gehört habe. Und dann hatte ich sie gespielt, was immer etwas anderes ist. Es hat mir sehr viel gebracht und war sehr schön, wobei ich jetzt nicht unbedingt diese Musik spielen möchte. Generell bin ich offen für andere Musik.

paperpress: Sie sind schon viel herumgekommen: Belgien, Schweiz, Österreich, Niederlande, Südafrika, Japan, Indien, Frankreich, Russland, USA und Rumänien. War das noch während der Schulzeit oder erst danach?

Mark Ehrenfried: Alle Länder, die Sie aufgezählt haben, besuchte ich in der Schulzeit. Alle Reisen fanden immer in Zusammenhang mit Konzerten statt, zu denen ich eingeladen wurde. Ich war auch als Pianist auf einem Kreuzfahrtschiff, das viele Länder angesteuert hat. In Indien habe ich ein Benefizkonzert für eine Waisenschule gegeben.

paperpress: Wir können uns kaum vorstellen, dass sich Ihr Klavierspiel noch verbessern kann. Wenn Sie sich aber selbstkritisch betrachten, gibt es noch Verbesserungsbedarf oder haben Sie den obersten Level erreicht?

Mark Ehrenfried: Es wird immer Verbesserungsbedarf geben. Ich glaube, dass es das Perfekte gar nicht gibt. Es gibt weder in mir noch in anderen das absolut Perfekte. Es gibt immer noch etwas zu verbessern.

paperpress: Gibt es irgendein Idol, einen anderen Pianisten, an dem Sie sich messen?

Mark Ehrenfried: Nein, ich messe mich eigentlich an niemanden. Ich schaue gerne anderen zu. Ich höre mir gern Interpretationsideen an. Es gibt aber niemanden, von dem ich sagen würde, das ist mein absolutes Idol.

paperpress: Haben Sie vor Ihren Auftritten noch Lampenfieber und gibt es ein bestimmtes Ritual, das Sie vor jedem Auftritt pflegen?

Mark Ehrenfried: Nein. Es gibt nichts, was ich vor einem Auftritt pflege. Was ich gerne mache, ist ein bisschen schlafen, aber auch nicht immer, deshalb kann ich es nicht als Ritual bezeichnen. Lampenfieber habe ich nicht, also, ich leide nicht darunter.
paperpress: Die Eigenkompositionen haben uns im Kammermusiksaal besonders beeindruckt. Wie sieht es aus, wann werden diese Stücke auf einer CD erscheinen?

Mark Ehrenfried: Ich möchte ein Album mit eigenen Stücken machen. Die Idee habe ich schon recht lange, aber ich habe noch nicht damit begonnen. Ich weiß noch nicht, wann ich das machen werde. Ich möchte, dass das Album ein Gesamtwerk wird, bei dem die Stücke zusammenpassen.

paperpress: Werden am 25. März 2012 im Kammer-musiksaal auch wieder eigene Werke zu hören sein?

Mark Ehrenfried: Ja, eigene Stücke werde ich wieder als Zugaben spielen.

paperpress: Wir habe gelesen, dass Sie schon in zig Fernsehsendungen und bei öffentlichen Auftritten wa-ren, allein viermal bei Jürgen Fliege, bei Arabella, Michael Schanze, Carmen Nebel, Frank Elstner, Hansi Hinterseer, Marianne und Michael, Dieter Thomas Heck, Carolin Reiber, Gunter Emmerich – sehr lange nichts von dem gehört – Günther Jauch und zweimal in der Josè Carreras Gala, und bei Stefan Raab in seiner ziemlich schrägen Sendung. Wie war es bei dem?

Mark Ehrenfried: Bei Stefan Raab war ich mit zwölf, und er hat getestet, ob ich das absolute Gehör habe. Er war sehr nett, es gab nichts, zu dem ich sagen könnte, dass es eine schräge Nummer war. Seine Sendung ist sehr speziell, aber ich denke, deshalb wird sie auch geschaut.

paperpress: In welcher Fernsehshow möchten Sie noch auftreten?

Mark Ehrenfried: Das kann ich schlecht sagen, weil ich wenig Fernsehen gucke. Fernsehsendungen schaue ich nie, höchstens Filme, die ich mir ausleihe.

paperpress: Auch Ihre Preise, Diplome und Auszeichnungen können sich sehen lassen. 2007 den ersten Platz beim internationalen Klavierwettbewerb des 7. Münchener Klavierpodiums, den Medien-Preis, den begehrten Virtuosen-Preis und den Bladowski-Preis. Von ratiopharm erhielten Sie 2007 ein dreijähriges Sponsoring. 2009 und 2010 erlangten Sie über die “Royal Schools of Music in London” zwei international anerkannte Musikdiplome in PIANO MUSIC PER-FORMANCE (Patronin - Her Majesty The Queen – President – His Royal Highness The Prince of Wales)

Sie haben als Künstler mit Ihren 20 Jahren schon mehr erlebt, als andere ein ganzes Leben lang. Wenn wir von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 80 Jahren ausgehen, möchten wir zum Schluss gern wissen, wie Sie sich die kommenden 60 Lebens-jahre vorstellen und wünschen.

Mark Ehrenfried: Ich habe keinerlei Erwartungen. Die Zukunft über 60 Jahre ist sehr weit weg. Ich sage auch nicht, das und das will ich dann und dann machen. Ich schaue wenig in die Zukunft, höchstens, was ich im nächsten Jahr machen will. Ich lasse das alles auf mich zukommen.

Ich weiß, dass ich immer Klavier spielen werde, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Jetzt fange ich im Sep-tember erst einmal ein Studium in London an, Global Business. Ich finde das als zweites Standbein sehr gut, gerade auch für einen Musiker. Das Studium geht dreieinhalb Jahre. In den Semesterferien werde ich aber immer in Berlin sein.

paperpress: Vielen Dank für das Gespräch und wei-terhin viel Erfolg und Freude am Klavierspielen.

Das Solo-Klavierkonzert von Mark Ehrenfried findet am Sonntag, dem 25. März 2012, um 20 Uhr, im Konzerthaus Berlin, Großer Saal, am Gendarmen-markt statt. Der Vorverkauf: hat begonnen: www.laurveranstaltungen.de

PROGRAMM:
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Chaconne, D-Moll Ludwig van Beethoven (1770-1827): Sturm-Sonate op.31,2 - Mili Alexejewitsch Balakirew (1836-1910): Michail Iwano-witsch Glinka (1804-1857): The Lark - Islamey op. Carl Tausig (1841-1871): Franz Schubert (1797-1928): Mili-tärmarsch - Carl Maria von Weber (1786-1826): Aufforde-rung zum Tanz - Leopold Godowsky (1870-1938):
Franz Schubert (1797-1928): Die Forelle; Heidenröslein; Moment Musical - Frédéric Chopin (1810-1849): Walzer op.64,1; Konzertparahrase über den Walzer op.18
Charles Camille Saint-Saëns (1835-1921): La Cygne aus „Der Karneval der Tiere“ - Alfred Grünfeld (1852-1924: - Soirée de Vienne Konzertparaphrase über Johann Strauß-sche Walzermotive (aus „Fledermaus“ u.a.) op.56
Charles Valentin Alkan (1813-1888): Allegro Barbaro, op.35,5

Wir verlosen 2 Doppel-CDs von einem Mitschnitt eines Konzerts von Mark Ehrenfried aus dem Kammermusiksaal der Philharmonie – mit Signatur von Mark Ehrenfried. Einfach Namen und Anschrift zumailen oder faxen bzw. Postkarte zusenden – Einsendeschluss: 15.8.2011. Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Infos unter: www.markehrenfried.de


  
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