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Armin, wo sind Deine Freunde?

geschrieben von: Redaktion am 13.09.2021, 10:23 Uhr
paperpress593 
Was ist los mit der konservativen Presse? Als „Entgleisung aus Panik vor dem Machtverlust“ bewertet Die Welt die Attacken von Laschet auf Scholz. BILD meint „Laschet landet keinen KO-Treffer gegen Scholz!“ Und BILD greift zum letzten Mittel und zerrt Thomas Gottschalk als Analysten des ARD/ZDF Triells vor die Kameras des eigenen Senders.

Aber, was Gottschalk sagte, ist durchaus nachvollziehbar: „Ein für mich relativ erschreckender Moment, weil ich gemerkt habe, dass ich – auch als politisch interessierter Mensch, dessen Zukunft da verhandelt wird – nach einer Stunde gemerkt habe: Ich blende mich langsam aus.“ Nun, die Zukunft von Herrn Gottschalk dürfte, trotz geplanter Reichensteuer, besser aussehen als die von Armin Laschet.

Laschets Freundeskreis schrumpft. In Nürnberg beim CSU-Parteitag saßen keine Freunde vor ihm. Der Generalsekretär hatte kurz zuvor noch das gesagt, was die meisten ebenfalls glauben, nämlich, dass man mit Söder besser dastünde als mit Laschet. Für Armin Laschet geht es um alles. Dass er, egal wie die Wahl ausgeht, nach Berlin gehe, hatte er schon vorher erklärt. Da lag allerdings die Union in den Umfragen noch deutlich vorn. Am Ende könnte er weder Bundeskanzler werden noch Ministerpräsident bleiben, und wenn es eine Regierungsbildung jenseits der Union gibt, ist kaum vorstellbar, dass man den Loser zum Fraktionsvorsitzenden wählt. Annegret Kramp-Karrenbauer trat als CDU-Vorsitzende zurück, weil sie ihren Thüringer Landesverband nicht in den Griff bekam. Dass sich Laschet lange als CDU-Vorsitzender nach einer Wahlniederlage halten kann, ist ziemlich unwahrscheinlich.

Seine Attacke auf Scholz wegen der Razzia im Finanz- und Justizministerium, ***** Ex und Wirecard war vollkommen berechtigt. Wir haben doch ein Recht darauf zu erfahren, was abgelaufen ist. Die Antworten von Scholz waren sicherlich fachlich richtig, aber so kompliziert dargestellt, dass es mir wie Thomas Gottschalk ging.

Die anschließende Auswertung des Triells bei Anne Will mit einer Blitzumfrage von Infratest dimap war teilweise überraschend. 39 Prozent fanden Baerbock am sympathischsten, 34 Scholz und 18 Laschet. Da gehe ich mit. Dass Scholz mit 49 Prozent bei der Kompetenzfrage so deutlich vor Laschet (26) und Baerbock (18) liegt, verstehe ich nicht. Ich fand gerade Frau Baerbock sehr überzeugend. Auch bei der Glaubwürdigkeitsfrage bin ich mit dem Ergebnis nicht einverstanden: Scholz 39 Prozent, Baerbock und Laschet jeweils 26.

Dabei bin ich bei der Frage, wer die größte Tatkraft ausstrahlt. Hier liegt Baerbock mit 41 Prozent vor Scholz (28) und Laschet (25). Dass bei der Frage „Wen fanden Sie am überzeugendsten“ Baerbock nur 25 Prozent erhielt, Laschet 27 und Scholz 41, habe ich so nicht wahrgenommen. Interessant war noch die Frage nach der Direktwahl, wenn sie denn möglich wäre. Die Teilnehmenden wurden vor und nach dem Triell befragt. Für Scholz stimmten vorher und nachher 43 Prozent, Laschet verbesserte sich von 19 auf 24 und Baerbock von 13 auf 19.

Insgesamt gesehen war das Anschauen dieser Diskussion verschenkte Lebenszeit. Wer sich für Politik interessiert, wusste alle Antworten schon vorher. Und wer immer noch nicht genug hat, kann sich heute Abend um 20:15 Uhr in der ARD das Quartett mit Christian Lindner (FDP), Alexander Dobrindt (CSU), Janine Wissler (Linke) und Alice Weidel (AfD) anschauen. Das wird vielleicht Spaß machen. Eine Sendung, in der alle Spitzenkandidaten aufeinandertreffen, habe ich in den Vorschauen nicht gefunden. Schade. Es gibt lediglich Einzelgespräche: „Klartext, Herr Scholz“ (ZDF 14.09. 20:15 Uhr), „Wahlarena“ mit Armin Laschet (ARD 15.09. 20:15 Uhr), „Die ProSieben Bundestags-Show“ mit Olaf Scholz (ProSieben 15.09. 20:15 Uhr) und „Klartext, Frau Baerbock“ (ZDF 16.09. 20:15 Uhr).

Und, wer hätte es gedacht? Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber noch nicht in jedem Sender. Und so findet am 19. September ab 20:15 Uhr das dritte Triell auf SAT.1 und ProSieben statt. Dafür entfallen auf SAT1. „Independence Day“ und bei ProSieben „Captain Marvel.“

In Niedersachsen fanden gestern Kommunalwahlen statt. Vorläufiges Ergebnis der Kreiswahlen ohne Gemeindewahlen: CDU 31,7 -2,6; SPD 30 -1,2; Grüne 15,9 +5; AfD 4,6 -3,1; FDP 6,5 +1,7 Prozent. Wie bekannt, geht Berlins SPD-Wissenschafts-Staatssekretär Steffen Krach zurück in seine Heimatstadt Hannover, um dort Regionspräsident zu werden. Im ersten Wahlgang erreichte er 37,12 Prozent, seine CDU-Gegenkandidatin Christine Karasch (CDU) 29,66 Prozent. Am 26. September findet die Stichwahl statt. Und danach wird die Region Hannover neuer Wissenschafts-Hot Spot von Deutschland, oder? Mit Krach verliert die Berliner SPD ihren besten Fachpolitiker.

Ed Koch

  
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