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geschrieben von: Redaktion am 30.07.2018, 17:02 Uhr
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Große gewonnene Schlachten liegen lange zurück. Überlebende, also Zeitzeugen, gibt es schon seit Ewigkeiten nicht mehr. In der jüngeren europäischen Geschichte fanden zwei Weltkriege statt. An beiden war Deutschland ursächlich beteiligt, und beide gingen verloren. Da bleibt nichts übrig zum Feiern, nur zum Gedenken. Man muss in den Geschichtsbüchern schon sehr weit zurückblättern, um ein Datum zu finden, das einen deutschen, besser preußischen Sieg dokumentiert. 205 Jahre ist es her, dass die „Schlacht von Großbeeren“ stattfand.
Das Gemälde von Carl Röchling zeigt die Erstürmung des Friedhofs von Großbeeren. Da die Gewehre durch den starken Regen nicht schossen, erschlugen sich die Soldaten mit ihnen oder spießten sich mit den Bajonetten gegenseitig auf.
„In der am südlichen Stadtrand von Berlin gelegenen Gemeinde Großbeeren wird alljährlich in Erinnerung an die ‚Schlacht bei Großbeeren‘ das Siegesfest gefeiert. Am 23. August 1813 gelang es General von Bülow und seinen Verbündeten, vor den Toren Berlins die napoleonische Armee zurückzuschlagen und eine erneute Besetzung Berlins zu verhindern. Zu den Jahrestagen der Schlacht wurde es zur Tradition, der Kämpfer, Verwundeten und Gefallenen zu gedenken. Viele Berliner/innen, denen infolge der verhinderten erneuten Besetzung ihrer Stadt viel Leid erspart blieb, besuchten die ‚Schlachtfelder von Großbeeren‘. Dies war der Anfang des noch heute gefeierten Siegesfestes.“
Wirklich ein Grund zum Feiern? Napoleon wollte erneut Berlin einnehmen, den „Hort des preußischen Widerstands gegen die Herrschaft der Franzosen.“ Bei Luckau überschritten die Truppen Napoleons die preußische Grenze. Am 21. August 1813 standen sie etwa 22 Kilometer südlich von Berlin. Auch die Armeen seiner Gegner, Freiherr Friedrich Wilhelm von Bülow und Bogislav Graf von Tauentzien, sowie drei russische Korps und schwedische Einheiten, hatten dort bereits Position bezogen. Die Franzosen rückten vor und besetzten Trebbin. General von Bülow be-setzte Großbeeren und wurde dort nach nur einer Stunde Artilleriefeuer vertrieben.
Um 6 Uhr abends kehrte er am 23. August zurück in das verwüstete Dorf Großbeeren und vertrieb seiner-seits die Franzosen. „Der Angriff der napoleonischen Streitkräfte auf Berlin war gescheitert, die preußische Hauptstadt vor der Eroberung durch den Feind bewahrt“, heißt es in den Geschichtsbüchern. Viele Tote und ein verwüstetes Großbeeren blieben zu-rück. Heute erinnern in Großbeeren ein Ehrenmal, ein Gedenkturm und eine Gedenkpyramide an die Schlacht. Die Großbeerener hatten sich 1813 für Berlin geopfert.
Kämpften die Preußen damals noch gemeinsam mit den Russen gegen die Franzosen, war es die Rote Armee, die am 22. April 1945 Großbeeren auf dem Wege nach Berlin besetzte. Am 16. April begann die Schlacht um Berlin und endete am 2. Mai im Haus am Schulenburgring 2 in Tempelhof mit der Unter-zeichnung der Kapitulationsurkunde für Berlin. Eine Woche später war der Zweite Weltkrieg Geschichte. Und noch heute wissen viele nicht, ob sie die Befrei-ung oder die Niederlage feiern sollen.
Großbeeren ist Partnergemeinde von Tempelhof-Schöneberg. Wenn auch kein direkter Zusammen-hang besteht, so gibt es in Schöneberg sowohl die Bülow- als auch die Tauentzienstraße. Vom 24. bis 26. August wird in Großbeeren gefeiert und alle Berliner sind herzlich eingeladen, teilt die Pressestelle des Bezirksamtes mit. „An drei Tagen können die Besucher eine kleine Geschichtsstunde, Unterhaltung und geselliges Beisammensein erleben. Ob Fackel- und Lampionumzug, Biwak und Gefechtsdarstellung der historischen Truppen, Rummel mit attraktiven Fahrgeschäften, buntes Markttreiben, Festzelt mit Live-Musik, Frühschoppen, Trödelmarkt, Freiluftcafé, Bülow-Gedenklauf, Puppentheater, Turmsingen, Höhenfeuerwerk u.v.m. – es ist sicher für jeden Ge-schmack etwas dabei!“ Wer es mag, bitte. Auf mich wird mal wohl verzichten müssen, denn, was sagte der britische Feldmarschall Wellington bei Waterloo? „Es gibt nichts, was schlimmer ist als eine Niederlage – mit Ausnahme eines Sieges.“
Ed Koch
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