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Die Sonntagsfragen...

geschrieben von: Redaktion am 21.08.2016, 11:22 Uhr
paperpress532 
Leider stimmen im Augenblick vor allem die Wetterprognosen. Was ist denn das für ein Sommer? Womit haben wir das verdient? Die Parteien würden, wenn sie übers Wetter redeten, jeweils der anderen die Schuld daran geben. Michael Müller hat im Tagesspiegel eine Welle von Aufsätzen der Marken „Wünsch Dir was“ und „Mein schönstes Ferienerlebnis“ losgetreten. Auf der Meinungsseite tummeln sich nun alle anderen nach Müller, Frank Henkel, Ramona Pop und Klaus Lederer. Ich hoffe, dass das Blatt wenigstens auf den Spitzenkandidaten der AfD verzichtet, oder?

Wenig wird in den Beiträgen über das eigene Erreichte, Missglückte, Geplante, Gewünschte berichtet, sondern vielmehr bekommen die Mitbewerber eins vors Schienbein. Müller will nicht mehr mit Henkel, sondern mit den Grünen, die hören das wohl, allein ihnen fehlt der Glaube, brechen dafür aber auch gleich Koalitionsverhandlungen mit der CDU ab, bevor sie begonnen haben, Henkel glaubt unverdrossen daran, dass Müller nach der Wahl doch wieder mit ihm am Koalitionstisch sitz und macht ihm vorher klar, dass alle Probleme dieser Stadt ihre Ursache in Rot-Rot unter Wowereit haben, und Klaus Lederer sieht alles Übel der letzten fünf Jahren bei Rot-Schwarz verankert. Das ist doch mal eine tolle Ausgangslage. Bei dem vielen gegenseitigen Beschimpfungen und Unterstellungen kommt das eigene Profil, mit dem die Parteien antreten, zu kurz. Zu kurz sind auch die Sprüche auf den Wahlplakaten, mit denen man nichts, aber auch gar nichts anfangen kann.

Bei der Online-Lektüre des Tagesspiegels bin ich heute auf das Meinungsforschungsinstitut Civey gestoßen. „Umfragen für jedermann: Wer mitmacht, bekommt das Ergebnis gezeigt.“, schreibt der Tagesspiegel. „Von Kreuzberg aus wagt Civey im Markt der Meinungsforschung eine kleine Revolution.“ Und: „Der Tagesspiegel ist Partner.“ Gerrit Richter, der Chef von Civey, eine Abkürzung für Citizen Survey, was nicht mehr als Bürgerbefragung heißt, sitzt mit seinem Team in der Kreuzberger Reichenberger Straße.

„Es ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Aber die Gründer und Betreiber sind voller Optimismus, dass ihr Projekt erfolgreich sein wird.“ Der hohe Anspruch: „Meinungsforschung nicht nur neuen Stils, sondern auch für alle. Die Investitionsbank Berlin gab eine Starthilfe von 1,7 Millionen Euro - 200.000 Euro, um die Machbar-keit wissenschaftlich untersuchen zu lassen, 1,5 Millionen Euro für die Entwicklung des Produktes und die Markteinführung. Im August hat Civey mit den ersten Umfragen im Internet begonnen - darunter die klassische Sonntagsfrage zur Bundestagswahl. Der Clou: Wer sich registriert hat - und dafür Geburtsdatum, Geschlecht, Nationalität, Emailadresse und Postleitzahl angeben muss -, bekommt die Umfrageergebnisse stets sofort zu sehen. Immer mit dem Hinweis, ob die Befragung erst eine niedrige oder schon eine mittlere oder sogar hohe Qualität hat. Je nachdem, wie viele sich bereits beteiligt haben und ob die Teilnehmer einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellen.“, ist im Tagesspiegel zu lesen. Sie müssen mich natürlich nicht fragen, ob ich mich registriert habe. Ja, natürlich. Ergebnis in unserer üblichen Excel-Liste, Stand heute, hohe Qualität, aber keine Angabe, wie viele an der Umfrage teilgenommen haben.

CDU: 18,5 % - SPD: 23,2 % - Grüne: 18,4 % - FDP: 5,1 % - Linke: 15,5 % - AfD: 13,2 %. Ich sage mal ganz vorsichtig: klingt plausibel. Man darf nicht nur seine Lieblingspartei anklicken, sondern sich auch durch viele andere Fragen manövrieren lassen. Probieren Sie es selbst aus. Nur zwei Ergebnisse – Stand heute – 20,6% wollen eine Rot-Grün-Rote Koalition, 15,1 CDU/Grüne, 12,7 SPD/Grüne und 10,3 SPD/CDU.

Mal sehen, ob der Trend die nächsten vier Wochen anhält und zu welchem tatsächlichen Ergebnis er dann führt. Eine Frage noch: Wie sehr vertrauen Sie der Presse? Antwort bei Civey: 3,8 % vollkommen, 38 % stark, 40,8 % schwach und 14,6 % gar nicht. Tja. Was soll man dazu sagen?

Und zum Schluss noch ein wenig Salz auf die nimmermüden Zungen der Spitzenkandidaten: Wenn man direkt seinen Bürgermeister wählen könnte, würden sich 26,9 % für Michael Müller entscheiden, 12,8 % für Frank Henkel, 9,9 % für Ramona Pop und 7,6 % für Klaus Lederer. Fehlt was? Ach ja: 42,8 % für keine/n der Kandidaten.

Im InfoRadio laufen derzeit in der Sendung 12:22 40-Minuten-Gespräche mit den Spitzenkandidaten. Ein Radioformat, das in dieser schnelllebigen Zeit selten geworden ist. Klaus Lederer war letzte Woche dran, heute Ramona Pop, nächste Woche Frank Henkel und danach Michael Müller. Die Sendung ist in der Mediathek verfügbar und läuft jeweils samstags um 12:22 Uhr und für Frühaufsteher am Sonntag ab 06:22 Uhr.

Schon am übernächsten Sonntag wird in Mecklenburg-Vorpommern gewählt. INSA und Infratest dimap sind sich in ihrer Bewertung weitestgehend einig.

INSA:
CDU: 23 % - SPD: 24 % - Grüne: 6 % - FDP: 3 % - Linke: 19 % - AfD: 19 %
Infratest dimap:
CDU: 23 % - SPD: 26 % - Grüne: 6 % - FDP: 3 % - Linke: 16 % - AfD: 19 %


Zusammenstellung: Ed Koch

  
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