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geschrieben von: Redaktion am 29.01.2012, 15:45 Uhr
paperpress599
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Nicht BILD, sondern der Bundespräsident hat den Rubikon inzwischen überschritten. Und zwar den Rubikon der Unerträglichkeit. Für die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes wäre es inzwischen besser, wenn Herr Wulff im Rubikon untergehen würde. Immer wieder neue Details über ihn und seinen einst engsten Vertrauten Olaf Glaeseker kommen ans trübe Winterlicht. Neuer Höhepunkt der unendlichen Highlights: „Im Morgengrauen machten sich die Ermittler aus Hannover auf den Weg. Es sollte eine möglichst unauffällige Mission sein, zu der die Beamten des Landeskriminalamtes Niedersachsen und ein Staatsanwalt in die deutsche Hauptstadt reisten“, Konsalik? Simmel? Nein, BILD. „Um 10 Uhr am Donnerstagmorgen hatten die Fahnder ihr Ziel im Herzen der deutschen Hauptstadt erreicht – das Bundespräsidialamt. Am schwer gesicherten Eingang in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss Bellevue wurde der Trupp durchgewunken. Denn die Herren wurden bereits erwartet.“
Das gab es in 62 Jahren Bundesrepublik noch nie, dass Staatsanwälte im Bundespräsidialamt ermittelten. Und Wulff tut immer noch so, als staune er selbst über das, was man Glaeseker vorwirft. Es reicht. Ob es nun wem auch immer passt oder nicht, dieser Präsident muss gehen. Wie lange sollen wir dieses Schauspiel noch ertragen? Es gab Politiker, die sind ohne selbst Schuld auf sich geladen zu haben, zurückgetreten. Willy Brandt wegen eines Spions, den ihm die DDR Staatssicherheit ins Vorzimmer setzte. In Berlin trat 1962 Jugendsenatorin Elly Kay zurück. Ein Pflegevater hatte zwei Kinder zu Tode misshandelt. Frau Kay übernahm die Verantwortung, weil das ihr unterstellte Landesjugendamt die Genehmigung für die Pflegestelle erteilt hatte. Ich weiß, Vergleiche hinken. Es wird aber deutlich, dass Wulff eines nicht vorhat, nämlich die Verantwortung für irgendetwas zu übernehmen. Steuerfinanzierte Kochbücher, Urlaubsreisen und anderes, scheinen heute gewisse Politiker für normal zu halten. Wenn schon Wulff nicht die Verantwortung für sich selbst übernimmt, dann für seinen Mitarbeiter. Wie auch immer, es reicht hinten und vorne. Wulffs Ansehen tendiert gegen Null, er ist inzwischen Witzfigur der Kabarettszene geworden und zum Gespött der Stammtische. Wer ihn jetzt noch unterstützt und sich schützend vor ihn stellt, wird im Strudel der Affäre vielleicht gleich mit im Rubikon untergehen. Wulffs Gefährte Glaeseker hat schon Hausverbot im Schloss Bellevue. Der nächste wird der Hausherr selbst sein.
Ed Koch
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