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Auf Wiedersehen FDP

geschrieben von: Redaktion am 26.10.2011, 15:28 Uhr
paperpress596 
Auf der Einladung stand „Abschiedsempfang“. Von Abschied wollte FDP-Chef Christoph Meyer einen Tag vor der Konstituierung des neuen Abgeordnetenhauses von Berlin jedoch nichts wissen. Nein, es sei eine Unterbrechung, in fünf Jah-ren werde man wieder da sein. Oder vielleicht schon früher, wenn es zwischen SPD und CDU nicht klappen sollte. Diese Hoffnung ist eher unwahrscheinlich.
Eines muss man der FDP lassen, sie hat würdevoll auf Wiedersehen gesagt. In die Wandelhalle des Abgeordnetenhauses kamen (natürlich) viele Journalisten, aber auch Vertreter der anderen Parteien aus dem Abgeordnetenhaus, wobei, Grüne habe ich nicht gesehen, und falls übersehen, dann sorry. Aber die Grünen, Linke und Fundis haben gegenwär-tig so viel mit sich selbst zu tun, da kann man nicht auch noch zu einem Empfang gehen.

Die Piraten waren reichlich vertreten. Noch erkennt man sie problemlos. Vielleicht legen sie irgendwann auch ihre Kostümierung ab und erscheinen im dunklen Anzug. Die Piraten sind in gewisser Weise die Nachfolgepartei der FDP, jedenfalls, was einige der Räumlichkeiten anbelangt. Die Schwierigkeiten, die es gab, sind im wahrsten Sinne des Wortesausgeräumt worden, man versteht sich wieder. Bis Jahresende liquidiert Christoph Meyer jetzt die FDP-Fraktion, das klingt dramatischer als es ist. Es geht lediglich auf die Auflösung von all dem, was so zu einer Fraktion gehört.

Begeisterung kann man natürlich nicht von den FDP-Abgeordneten erwarten, dass sie nun nicht mehr Mitglieder des Hohen Hauses sind. Und so machte der Tempelhof-Schöneberger, nun Ex-Abgeordnete Mirco Dragowski, eher gute Mine zum traurigen Spiel. SPD-Chef Michael Müller und sein Referent Andreas Schwager trösteten Dragowski ein wenig. „Mirco, Deine Zeit wird noch kommen!“

Christoph Meyer war noch einmal bei den Journalisten gefragter Gesprächspartner. Künftig außerparlamentarisch zu agieren, ist sicherlich viel schwieriger, als im Abgeordnetenhaus die Journalisten ständig um sich zu haben.

Auch ist nicht zu erwarten, dass die FDP so schnell wiederkehrt wie Gunnar Schupelius . Sein Ausflug zum Focus dauerte nur sechs Monate. Seit Anfang Oktober beglückt er die BZ-Leser wieder täglich mit seinem „Gerechten Zorn“.

Ich sage es ganz offen: mir wird die FDP fehlen. Auch wenn ich hier und da inhaltliche Probleme mit der „Boy-Group“, wie Frank Henkel die jungen Herren gern nannte, hatte, sie waren eine Facette im Spektrum des politischen Bildes. Gut, liberale Politik machen auch andere. Aber zu behaupten, die Grünen wären die neue FDP, ist Unsinn. Die Grünen sind die Grünen, nicht mehr und nicht weniger. Welchen Platz in der politischen Farbenpalette die Piraten einnehmen werden, wird sich erst noch zeigen. Orange ist zwar dicht an gelb, aber eben nicht reingelb. Der gelbe Tupfer ist verblasst, tragischer Weise in allen zwölf Bezirken und auf Landesebene. Es wird viel davon abhängen, wie sich die Lage der Bun-des FDP weiter entwickelt. Verschwindet auch sie 2013 von der Bildfläche, könnte es länger als fünf Jahre dauern, ehe die FDP wieder ins Abgeordnetenhaus einzieht. Aber viel-leicht haben wir in Berlin irgendwann Sehnsucht nach der FDP. Und wenn sich die Grünen weiter selbst zerfleischen, kann das sehr schnell passieren.

Ed Koch

  
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