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Fragestunde statt Elefantenrunde

geschrieben von: Redaktion am 29.08.2011, 08:43 Uhr
paperpress594 
Richtige Elefantenrunden gibt es zu den Wahlen im Fernsehen kaum noch. Nicht die Spitzenleute, sondern bestenfalls die zweite Reihe der Generalsekretäre ist heute noch zu sehen. Die großen Auftritte von leicht angetrunkenen Spitzenpolitikern, die die Moderatoren aus dem Konzept brachten, sind Geschichte. Der RBB hat zwar für morgen eine Berliner Elefantenrunde zusammengestellt, bestehend aus den fünf Spitzenkandidaten der gegenwärtig im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien, das Sendekonzept hat jedoch nichts mit dem zu tun, was wir aus früheren Sendungen bei ARD und ZDF gewohnt sind.
Die Kandidaten sollen untereinander nicht ins Gespräch kommen, sondern Fragen von Gymnasiasten, also bestenfalls Erstwählern, gestellt bekommen. Das ist sehr hübsch, gehört aber eher auf den Termin der „Sendung mit der Maus“. Nun, ob man das mag oder nicht, der RBB ist in seinen Entscheidungen autonom. Weder der Berliner Senat noch das Abgeordnetenhaus bestimmen über ein Sendekonzept mit den Spitzenkandidaten zur Abgeordnetenhauswahl. Dass sich einige Parteifürsten jetzt über das Sendekonzept aufregen, ist legitim. Sie haben die Wahl: teilnehmen oder es sein zu lassen. Nach jetzigem Stand der Dinge werden alle mitmachen, Klaus Wowereit, Frank Henkel, Renate Künast, Harald Wolf und Christoph Meyer.

Die Abendschau-Moderatoren Cathrin Böhme und Sascha Hingst sowie die erwähnten Gymnasiasten werden Fragen stellen. Warum man für die einzige Sendung, an der alle Spitzenkandidaten teilnehmen, nicht hochkarätigere politische Journalisten eingeteilt hat, sondern zwei Magazin-Moderatoren, bleibt ebenso das Geheimnis des RBB wie das ganze Sendekonzept überhaupt. Da es keine Diskussion gibt, werden die 60 Minuten vermutlich ziemlich langweilig werden. (30.8.2011, 20.15-21.15 Uhr, RBB)

„Das ist wirklich ärgerlich“, wird Christoph Meyer in der Berliner Morgenpost zitiert. „Aber wir nehmen es, wie es kommt“, sagt Andreas Schulze, der Sprecher von Renate Künast zur Morgenpost. Von politischer Professionalität zeugt das Sendekonzept des RBB nicht.

In diesem Zusammenhang jedoch so zu tun, als scheue Wowereit die Auseinandersetzung oder habe gar auf den RBB eingewirkt, sind die verzweifelten Versuche von Kandidaten, deren Umfragewerte immer schlechter werden. Als könne die SPD Einfluss auf den RBB ausüben. Die Zeiten sind wohl endgültig vorbei, seit die SPD 2003 nicht die jetzige Intendantin Dagmar Reim, sondern lieber Ulrich Deppendorf auf dem Chefsessel des Senders gesehen hätte. Das wäre für die Entwicklung des neuen aus ORB und SFB entstandenen RBB sicherlich besser gewesen, aber damals gelang es der SPD nicht, eine Mehrheit im Rundfunkrat zusammenzubringen.

Wer Wowereit kennt, weiß, dass ihm nichts mehr Spaß macht, als Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern. Aber in der heißen Wahlkampfphase sind halt alle Beschuldigungen und Verdächtigungen erlaubt, die ihm schaden könnten, immer wieder gern unterstützt durch eine interessierte Presse.

Wie spannend tatsächlich morgen Abend eine Diskussion der fünf geworden wäre, werden wir nie erfahren. Aber, es kommen ja noch zwei wirklich spannende Duelle, nämlich am 6. September zwischen Klaus Wowereit und Frank Henkel und am 8. September zwischen Klaus Wowereit und Renate Künast. Gern hätten auch Harald Wolf und Christoph Meyer die Möglichkeit gehabt, sich mit dem Amtsinhaber zu messen, es handelt sich hier aber eben nicht um ein Wunschkonzert des RBB. Die Sendungen am 6. und 8. September beginnen jeweils um 20.15 Uhr. Moderiert werden sie von Programmdirektorin Claudia Nothelle und Chefredakteur Christoph Singelnstein.


  
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