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Keine gewöhnliche Ausstellungseröffnung

geschrieben von: Redaktion am 27.01.2011, 19:49 Uhr
paperpress587 
Nicht an irgendeinem Tag, sondern an diesem 27. Januar, und nicht irgendwo, sondern in der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Mariendorf, fand die Ausstellungseröffnung „Mariendorfer Kinder und Jugendliche in der NS- und Nachkriegszeit“ statt.
Es ist der 66ste Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Der 27. Januar wurde 1996 durch Bundespräsident Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Dass Mariendorfer Kinder und Jugendliche ihre Ausstellung in einer Kirche in Mariendorf zeigen, mag auf der Hand liegen. Aber, die Martin-Luther-Gedächtniskirche hat eine besondere Bedeutung. Sie wurde von 1933 bis 1935 gebaut, zu einer Zeit als die Nazis die Macht übernahmen und jeden gnadenlos vernichteten, der sich ihnen in den Weg stellte. Vor nichts hatten die Nazis Respekt, erst recht nicht vor den Kirchen. Und so musste es die neue Kirche ertragen, das Nazisymbole das Kirchenschiff „zierten“, so zum Beispiel ein Hakenkreuz in einer Sonne. Im Vorraum stand eine Portraitbüste von Adolf Hitler, damit die Kirchgänger gleich beim Betreten wussten, welcher Gott hier angebetet werden soll.

Die Idee zu der Ausstellung, die vom 27. Januar 2011 bis Ostern in der Martin-Luther-Gedächtniskirche, an der Kaiser-/Ecke Rathausstraße in Mariendorf zu sehen ist, hatten Kinder und Jugendliche aus dem Ortsteil, die die beiden Freizeiteinrichtungen Bungalow und KiJuM besuchen. Wie erging es damals den Kindern und Jugendlichen in der Nazi-Diktatur, wollten die jungen Leute von heute in Erfahrung bringen. Sie machten sich auf Spurensuche. Der Ortsteil Mariendorf hat viele interessante Orte, dazu gehören unter anderem Zwangsarbeiterlager und diverse Gedenkorte sowie das nach dem Krieg errichtete Lager für „Displaced Persons”. Seit dem Frühjahr 2010 beschäftigten sich die Kinder und Jugendliche aus der Evangelischen Kirchengemeinde Mariendorf, den kommunalen Kinder- und Jugendeinrichtungen und den umliegenden Schulen mit dem Nationalsozialismus in ihrem Kiez. Während ihrer Recherche nahmen sie auch an der von Paper Press seit 1980 angebotenen Antifaschistischen Stadtrundfahrt durch Tempelhof teil. Besonders berührt waren die Kinder und Jugendlichen von den Erzählungen der Senioren aus der Kirchengemeinde, die damals in ihrem Alter waren. Aus all dem entstand eine bemerkenswerte Ausstellung.

Die erste Präsentation der Ausstellung erfolgte am 20. November 2010 beim Berliner Jugendforum im Abgeordnetenhaus, und vom 17. bis 24. Januar 2011 wurde sie in Teilen beim Jugendforum denk!mal 2011, ebenfalls im Abgeordnetenhaus, gezeigt. Die beteiligten Jugendlichen erhielten als Anerkennung eine Urkunde von Parlamentspräsident Walter Momper.

Gemeindepfarrer Hans-Martin Brehm und Alina Binte aus der Gruppe der Jugendlichen, be-grüßten die Gäste der Ausstellungseröffnung vor dem Altar der Kirche. Das Jugendamt Tempelhof-Schöneberg war bei der Ausstellungseröffnung vertreten durch Ulrich Schulz, Jugendamt Region Ma-riendorf, Petra Steinborn, Leiterin des Kinder- und Jugendhauses Mariendorf (KiJuM), Petra Wichert vom Jugendfreizeitheim Bungalow, und Manfred Schulz, Fachleiter Jugendförderung beim Jugendamt Tempelhof-Schöneberg.

Die Finanzierung des Projektes erfolgte im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut. Ju-gend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ - durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch „respectabel – Zeitensprünge“.

Wer die Ausstellung sehen möchte, setze sich bitte telefonisch mit der Küsterei der Gemeinde in Verbindung: 706 50 05. Weitere Informationen unter www.mlgk.de

An der Kirche wurden übrigens 2001 schwere Bauschäden an Turm und Fassade festgestellt, die umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig machen. Mit diesen Arbeiten wurde 2009 be-gonnen; sie beinhalten gleichzeitig die Entwicklung der Kirche zu einem Veranstaltungsort für kulturelle und Bildungsveranstaltungen. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

  
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