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Versorgungssicherheit für die Hauptstadtregion

geschrieben von: Redaktion am 17.12.2010, 16:32 Uhr
paperpress586 
Während viele Journalisten am Freitag, dem 17. Dezember, mal wieder in Richtung Osloer Straße zur Treberhilfe unterwegs waren, hielt sich das Medieninteresse bei einer zeitgleich stattfindenden Pressekonferenz auf dem Gelände des Schöneberger Gasometers in Grenzen. Schließlich ging es bei der Treberhilfe immerhin darum, den inzwischen fünften Geschäftsführer seit Februar dieses Jahres vorzustellen, während man in der Torgauer Straße „nur“ über die Versorgungssicherheit der Region Berlin-Brandenburg informierte. Gegen den früheren Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und neuen Treberhilfe-Geschäftsführer, Dr. Gideon Joffe, hatten THW-Chef Albrecht Broemme, Berlins Feuerwehrdirektor Wilfried Gräfling sowie Staatssekretäre aus Berlin und Brandenburg, Universitätsprofessoren und Geschäftsführer von Energiesicherheitsunternehmen natürlich keine Chance, wahrgenommen zu werden. Die Genannten trafen sich heute zur konstituierenden Beiratssitzung des Vereins „Kompetenzzentrum kritische Infrastruktur“. Zum Vorsitzenden wurde Innenstaatssekretär Ulrich Freise gewählt, zum stellvertretenden Vorsitzenden THW-Chef Albrecht Broemme.
Was sind „Kritische Infrastrukturen“? Kritische Infrastrukturen stellen die öffentliche Versorgung sicher. Als kritisch gelten sie, weil sie untereinander oft eng verbunden und voneinander abhängig sind. Zudem kann ihr Ausfall oder eine Schädigung nachhaltige Folgen haben, die Versorgungssicherheit beeinträchtigen, Menschenleben und die öffentliche Sicherheit gefährden. Der Schutz der „kritischen Infrastrukturen“ ist für die Metropolregion Berlin/Brandenburg von essenzieller Bedeutung. Ob in Extremwettersituationen oder im Falle terroristischer Bedrohungen - die Aufrechterhaltung der Energie- und Wasserversorgung ist sowohl für die Lebensfähigkeit unserer Region als auch für die Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Berlin/Brandenburg zwingend notwendig. Aus dieser Erkenntnis heraus haben Infrastrukturexperten aus Berlin/Brandenburg den KKI e.V. gegründet. Der Verein wird sich gemeinsam mit öffentlichen und privaten Partnern für die Entwicklung verbindlicher Standards in den Bereichen Krisenprävention und Krisenmanagement für kritische Infrastrukturen einsetzen. Für die Mitwirkung im Beirat des Vereins konnten bereits Staatssekretäre der Senatsverwaltungen für Inneres und Sport des Lan-des Berlin sowie der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Frauen und Technologie des Landes Ber-lin, des Innenministeriums Brandenburg, der Präsident des THW, die Landesbranddirektoren von
Berlin und Brandenburg sowie führende Wissenschaftler der TU Berlin und der Universität Pots-dam gewonnen werden.

Sieben kritische Infrastrukturen lassen sich definieren: Strom, Gas, Fernwärme, Trinkwasser, Abwasser, Verkehrsleitsysteme und öffentliche Beleuchtung. Deutschland verfügt über sehr zu-verlässige Infrastrukturen, die das Rückgrat unserer Gesellschaft und Wirtschaft bilden. Doch als hoch industrialisiertes, komplexes System ist das Land auch besonders abhängig von ihrer Verfügbarkeit. Immer kleinere Ereignisse reichen aus, um schwerwiegende Konsequenzen zu verursachen. Zudem besteht eine hohe Interdependenz zwischen den einzelnen Infrastruktursystemen. Das bedeutet, sie sind untereinander stark vernetzt und voneinander abhängig. Beeinträchtigungen in einem Bereich können so genannte Domino- oder Kaskadeneffekte auslösen und sich auf andere Bereiche ausweiten.

Um die Sicherheit kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten, ist es notwendig, Herausforderungen zu erkennen, Gefahrenpotenziale zu benennen und Präventivmaßnahmen umzusetzen. Dabei müssen alle Akteure im Bereich kritischer Infrastrukturen gemeinsam handeln. Das sind „an der Basis“ die öffentlichen und privaten Betreiber. Sie wiederum brauchen kompetente Ansprechpartner in den Kommunen und Verwaltungen. Denn diese beauftragen, überwachen und koordinieren die Betreiber und sind für das übergeordnete Krisenmanagement verantwortlich. Allen voran ist auch die Politik auf EU- und Bundes-Ebene gefordert: Nur mit den richtigen Rahmenbedingungen erhalten Betreiber und Kommunen Rechtssicherheit und Handlungsvorgaben.

Zwei Jahre hat es von der Idee bis zur Gründung des Vereins gedauert, sagte Albrecht Broemme (Foto) gegenüber paperpress. „Der Anlass war kein dramatischer“, so Broemme. Für ihn ist der Verein im besten Sinne eine Plattform – eine Akademie, wo sich Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Fachbehörden an einen Tisch setzen, um über Probleme zu sprechen, bevor sie entstehen. Es soll, so Broemme, ein Problembewusstsein erzeugt werden, aus dem heraus vorbeugende Maßnahmen eingeleitet werden können. Der Verein versteht sich also als gemeinnützige Informations- und Dialogplattform und widmet sich ganzheitlich dem Schutz kritischer Infrastrukturen. Denn nur, wenn die Aktivitäten und Initiativen aller Akteure in einem sachlichen Diskurs gebündelt werden, lassen sich die gesellschaftlich notwendigen Konsequenzen auch durchsetzen. Ziel sind eine effiziente, wirkungsvolle Prävention und ein verlässliches Krisenmanagement - damit Deutschland sich immer auf den sicheren Betrieb seiner kritischen Infrastrukturen verlassen kann.

Der Vorsitzende des KKI e.V., Ulf Altmann, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB), ist mit dem Standort seines Vereins auf dem EUREF-Campus sehr zufrieden. Von hier aus wird man sich zukünftig verstärkt um die Versorgungssicherheit der Region kümmern, was ohne Zweifel auch ein Prestigegewinn für den Bezirk Tempelhof-Schöneberg darstellt.

  
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