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Demokratie ist anstrengend - 70 Jahre Bundeszentrale für politische Bildung

geschrieben von: Redaktion am 25.11.2022, 08:43 Uhr
paperpress607 
In einer Demokratie hat man die größtmöglichen Freiheiten, muss sich aber ständig mit den unter-schiedlichsten Meinungen herumschlagen und sich daraus eine eigene bilden. Und dann noch diese vielen Parteien und Politiker, die stets etwas anderes wollen als die anderen. Bundestagsdebatten zu verfolgen, ist kein reines Vergnügen. Schon allein wegen der rüden Umgangsformen. Wer seinen Kin-dern Empathie und Toleranz beibringen will, sollte sie nicht vor den Fernseher setzen, wenn Scholz, Habeck und Lindner auf Merz, Dobrindt und Gysi treffen. Über die AfD-Abgeordneten schweigen wir lieber.


Ja, Demokratie ist anstrengend und auch frustrierend, wenn eine andere Partei, als die, die man wählte, gewinnt. Und so bezeichnete der britische Regierungschef Winston Churchill auch die Demokratie als schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von allen anderen. Dass in einem demokratischen Land leben zu dürfen, ein großes Geschenk ist, vergessen leider viele. Das Beste, was Deutschland, auch wenn erst einmal nur im West-teil, nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs passieren konnte, ist, dass uns die Westmächte zur Demokratie zwangen.

In einer Diktatur muss man sich um weniges Ge-danken machen, nicht einmal um einen Kita-Platz, Lehrer, die einem sagen, was man denken soll, gibt es auch genug. Bei Wahlen, wenn sie überhaupt stattfinden, stehen die Sieger schon vorher fest. Die Oppositionellen können die Wahlen aus dem Gefängnis verfolgen. Aber ernsthaft: Will man so le-ben? Ich nicht! Den Aufbau des Staatswesens, habe ich leider nicht in der Schule gelernt, aber, wann irgendwelche Schlachten bei Issos stattfanden und dass man den schwedischen König im dreißigjährigen Krieg vom Pferd schoss. Interessant.

Eine Institution stand aber mir und vielen anderen, immer hilfreich zur Seite: Die Bundeszentrale für politische Bildung, die heute vor 70 Jahren gegründet wurde. 1956 erfolgte dann auch die Grün-dung der Landeszentrale für politische Bildung Berlin. Die wechselvolle Geschichte beider Landeszentralen ist bei Wikipedia gut beschrieben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeszentrale_f%C3%BCr_politische_Bildung
https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Landeszentrale_f%C3%BCr_politische_Bildung

Da für eine gute Bildung zu sorgen, Sache des Staates ist, wurden die Zentralen natürlich von den jeweiligen Regierungen ins Leben gerufen. Nicht selten gab es Versuche, die inhaltliche Unabhängigkeit der Institutionen zu stören, man kann es auch Zensur nennen. Da Bildung von Menschen vermittelt wird, bleibt es nicht aus, dass es immer wieder mal Vorwürfe der Einseitigkeit gibt. Also muss gewähr-leistet sein, dass der einen eine andere Meinung gegenübergestellt wird.

Um die Ausgewogenheit zu gewährleisten, gibt es einen wissenschaftlichen Beirat und natürlich ein Kuratorium, das aus Parteienvertreter zusammen-gesetzt ist. Auf Bundesebene tummeln sich 22 Ab-geordnete im Kuratorium, in Berlin zehn, aktuell sind neun Plätze besetzt. FDP und AfD sind nicht vertreten.

Die Bundeszentrale „untersteht“ dem Innenministerium, die Landeszentrale der Senatsverwaltung für Bildung. Um die Bedeutung der Berliner LZ zu unter-streichen, gehörte sie lange Zeit zum Geschäftsbereich des Regierenden Bürgermeisters. Dort kam ihr der Stellenwert zu, der ihr gebührte. Heute ist sie im Amerika-Haus untergebracht.

Präsident der Bundeszentrale ist ein alter Bekannter aus der Berliner SPD, der ehemalige Jugendsenator (1991-1994) Thomas Krüger. Kein Präsident war so lange im Amt wie er ist, nämlich seit 2000, also 22 Jahre lang. Krüger ist jetzt 63 und wird diesen Job vermutlich bis zur Rente ausüben. Die Besetzung der Präsidentenstühle erfolgte bislang im Wechsel zwischen CDU und SPD. Es wäre also dem-nächst ein CDU-Vertreter am Zuge, vermutlich. Die Berliner Landeszentrale leitet seit 2014 Thomas Gill.

Die Institutionen geben nicht nur zahlreiche Bücher heraus und führen Veranstaltungen durch, sondern fördern auch Organisationen und Vereine, die Projekte der politischen Bildung anbieten. Bis zur Wiedervereinigung führte der Paper Press e.V. deutsch-landpolitische Seminare in Bonn, Bad Godesberg und Umgebung mit den politischen Stiftungen durch, gefördert durch die Landeszentrale, so dass die teilnehmenden Jugendlichen nur einen geringen finanziellen Eigenbeitrag leisten mussten. Die Bun-des- und die Landeszentralen sind segensreiche Einrichtungen für die Demokratie, die, wenn man sich mit ihr beschäftigt, auch Spaß machen kann.

Ed Koch

  
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