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geschrieben von: Redaktion am 30.03.2022, 16:15 Uhr
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Entnervt von den juristischen Auseinandersetzungen mit dem Land Berlin um den Rückkauf des Berliner Stromnetzes, hat Vattenfall im letzten Jahr eben dieses an Berlin verkauft, zurückverkauft muss es korrekter heißen. Ein wirklich tolles Geschäft, das den Berliner Verbrauchern nichts bringt, schon gar nicht niedrigere Strompreise. Dafür hat Berlin aber einen Milliardenbetrag an den schwedischen Staatskonzern überwiesen. So ist das eben, wenn Ideologen und nicht Kaufleute im Senat sitzen. „Vergossene Milch“, sich darüber aufzuregen, würde Robert Habeck sagen.
Die Stromnetz Berlin GmbH ist jetzt also Berliner Staatskonzern und Vattenfall nach wie vor schwedi-scher und größter Stromanbieter und damit Grundversorger in Berlin. Beide Unternehmen haben in den letzten Tagen Pressekonferenzen durchgeführt und über ihre Aktivitäten berichtet.
Stromnetz Berlin GmbH
„Mit Strom bewegen wir Berlin“, so das Motto des Landebetriebes. Die Gesellschaft hat „in ihrem ersten Geschäftsjahr nach der Rekommunalisierung mit 46,2 Millionen Euro ein solides Ergebnis nach Steuern erreicht.“, teil das Unternehmen mit. „Die Um-satzerlöse stiegen auf 1.131,5 Mio. Euro nach 994,8 Mio. Euro im Vorjahr. Corona-bedingt hat sich der Stromtransport durch das Berliner Netz leicht verringert auf 12.607 Gigawattstunden. Die Konzessionsabgabe an das Land Berlin belief sich auf 143,2 Mio. Euro.“ Interessant, dass ein Landesbetrieb an das Land eine Konzessionsabgabe leisten muss, linke Tasche, rechte Tasche.
Investitionen weiter auf Rekordniveau
„Auch im Jahr 2021 hat Stromnetz Berlin mit 225 Mio. Euro intensiv in den Erhalt, den Ausbau und die Digitalisierung des größten städtischen Verteilungsnetzes Deutschlands investiert. Diese Investitionstätigkeit auf Rekordniveau plant das Unternehmen auch für die kommenden Jahre – allein für 2022 mit 291 Mio. Euro. Zwischen 2022 und 2026 sollen ins-gesamt rund 1,6 Milliarden Euro Investitionen in das Berliner Stromverteilungsnetz fließen. Dabei liegt der Fokus des Unternehmens auch weiterhin auf den Kernpunkten Versorgungssicherheit, Kundenorientierung und Klimaschutz.“
Auf dem Jahrespressegespräch äußerte sich Strom-netz Berlin-Geschäftsführer Thomas Schäfer zur Bilanz des Unternehmens: „Mit der Rückkehr in das Eigentum des Landes Berlin liegt für das Unternehmen ein ereignisreiches Geschäftsjahr unter besonderen Rahmenbedingungen hinter uns. Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen, insbesondere auch, dass wir in Zeiten der Corona-Pandemie eine sichere Stromversorgung garantieren und auch kräftig investieren konnten. Gemeinsam mit dem Land Berlin werden wir nun weiter an der Leistungsfähigkeit und dem nachhaltigen Ausbau unseres Stromnetzes arbeiten und im Zusammenspiel mit den anderen Infrastrukturunternehmen die Stadt auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützen.“
Schwerpunkte für das Jahr 2022
„Zu den Schwerpunkten des Unternehmens für das laufende Jahr zählt Stromnetz Berlin-Geschäftsführer Thomas Schäfer unter anderem weitere Maßnahmen, um den Hochlauf der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen und deren Anschluss an das Netz zu unterstützen, Aktivitäten zur Förderung der Elektromobilität durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur, den Neubau und die Modernisierung von Stromverteilungsanlagen wie Umspann-werke, Netzknoten und Kabeltrassen, die Fortsetzung der Arbeiten an einem neuen Betriebsführungskonzept für die Digitalisierung in der Niederspannung sowie weitere Aktivitäten zur Automatisierung von Mittelspannungsstationen.“
„Wir haben ein mit dem Land Berlin abgestimmtes Konzept, um die wachsende Stadt auf ihrem Weg zur Klimaneutralität und somit bei der weiteren Elektrifizierung, zum Beispiel auch des Wärme- oder des Verkehrssektors, zu unterstützen. Berlin soll ein attraktiver Schauplatz für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie ein lebenswerter Ort für seine Bewohner bleiben. Dies erfordert ein hochmodernes und zukunftsfähiges Stromnetz. Daran arbeitet das noch junge kommunale Unternehmen mit seiner inzwischen auf 1.509 angewachsenen Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jeden Tag“, so Schäfer weiter.
Vattenfall
„Im Jahr 2021 hat Vattenfall sein Ziel für die Verringerung der Emissionen bis 2030 und darüber hinaus weiter erhöht und damit einige der ehrgeizigsten Klimaschutzziele der Energiebranche festgelegt. Die Emissionen sollen von 2017 bis 2030 um 77 Prozent reduziert werden. Bis 2040 will der Konzern in der gesamten Wertschöpfungskette Klimaneutralität erreichen.
Bereits im Jahr 2020 konnte Vattenfall das 2-Grad-SBTi-Ziel, die absoluten CO2-Emissionen gegenüber 2017 um fast 40 Prozent zu reduzieren, zehn Jahre früher als geplant erreichen. Das neue Ziel soll die Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 1,5 Grad unterstützen. Die Ziele wurden bereits von der Science Based Targets initiative (SBTi) genehmigt, die auch eine externe Überprüfung gemäß den neuesten klimawissenschaftlichen Erkenntnissen durchführt.
Neben der Erhöhung seiner Klimaziele hat Vattenfall 2021 mehrere konkrete Schritte auf dem Weg zu einem Leben ohne fossile Brennstoffe unternommen. So begann beispielsweise der Bau des welt-weit größten Offshore-Windparks, Hollandse Kust Zuid in den Niederlanden. Der größte Windpark Skandinaviens, Kriegers Flak in Dänemark, wurde eingeweiht. Das Ladenetz für Elektrofahrzeuge wurde deutlich erweitert. Darüber hinaus wurde im Rahmen von HYBRIT, einer Partnerschaft von Vattenfall, Stahlhersteller SSAB und Bergbauunternehmen LKAB, der erste fossilfreie Stahl produziert und von SSAB an den ersten Kunden, Volvo, geliefert.
„Wir sind genau da, wo wir sein wollen – ganz vorne bei dieser Entwicklung. Für ein Unternehmen wie unseres bietet dies vielfältige Geschäftsmöglichkeiten. Wir sind davon überzeugt, dass es sich auszahlen wird, bei diesem Wandel führend zu sein. Dieser wird vor allem durch die Nachfrage der Kundinnen und Kunden bestimmt. Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil und zu einer unternehmerischen Notwendigkeit“, sagt Anna Borg, CEO und Präsidentin von Vattenfall.
Hier einige wichtige Fakten aus dem Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2021:
• Das Klimaziel wurde auf 1,5 Grad verschärft, um in der gesamten Wertschöp-fungskette bis 2040 Klimaneutralität zu er-reichen.
• Die CO2-Emissionen wurden im Zeitraum 2017 bis 2021 um 49 Prozent reduziert.
• 24 Milliarden SEK wurden investiert, darunter 11 Milliarden SEK in Windenergie und 6 Milliarden SEK in unsere Netze.
• 93,0 TWh fossilfreier Strom wurde erzeugt, ein Anstieg um 2,9 TWh seit 2020.
• Die Kapazität von Strom aus erneuerbaren Energien beträgt jetzt 4,2 GW, eine Steigerung um über 900 MW seit 2017.
Der diesjährige Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht erscheint zusammen mit The Edit, einer Reihe von Gastbeiträgen zu den verschiedenen im Bericht angesprochenen Themen, die von führenden Köpfen aus den Bereichen Energie, Produktion, Psychologie und Klimaaktivismus verfasst wurden“. Dr. Fatih Birol, Executive Director der Internationalen Energieagentur (IEA), sagt: „Viele Energieunternehmen – von Ölkonzernen und Energieversorgern bis hin zu Start-ups und Anlagenherstellern – haben verstanden, dass es nicht nur ihre soziale Verantwortung ist, zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen, sondern dass sie auch enorme wirtschaftliche und finanzielle Vorteile erhalten, wenn sie an der Spitze des Wandels zu sauberen und nachhaltigen Energien stehen. Wir alle gehen diesen Weg gemeinsam, aber die Energieunternehmen müssen zu den Vorreitern gehören. Die Zukunft wird denjenigen gehören, die jetzt mutige Schritte ergreifen“, fügt er hinzu.
Quellen: Stromnetz Berlin GmbH, Vattenfall
Zusammenstellung und Kommentierung: Ed Koch
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