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Exzellenrter Vorgeschmack auf Young Euro Classic

geschrieben von: Redaktion am 15.06.2018, 08:36 Uhr
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Bevor das Festival der besten Jugendorchester der Welt am 3. August im Konzerthaus am Gendarmen-markt startet, fand am 14. Juni ein Pre-Opening statt, mit allen Zutaten, die wir an diesem Klassik-Sommervergnügen so lieben. 120 junge Musikerinnen und Musiker des Boston Philharmonic Youth Orchestra sorgten für eine beeindruckende optische Kulisse, die durch die musikalische Darbietung noch weit übertrumpft wurde. Zwischen 12 und 21 Jahre sind die jungen Amerikaner alt, die an diesem Abend das Amerika repräsentierten, das uns so verbunden und sympathisch ist. Darauf spielte auch der britische Dirigent Benjamin Zander, Sohn jüdischer Emigranten aus Deutschland, an, ohne den derzeitigen Bewohner des Weißen Hauses namentlich zu erwähnen.

Das Konzert war mehr als nur ein Vorspiel auf das Festival im August. Es war ein bewegender Abend mit dramatischer Musik. Mahlers Neunte, „ein faszinierender Abgesang auf das Leben“, stand im Mittel-punkt. Knapp 90 Minuten dauert das Werk, eine Herausforderung für Orchester und Publikum. Keine Sekunde lang spürte man jedoch auf und vor dem Podium so etwas wie Anstrengung. Der Abend begann mit dem hierzulande weitestgehend unbekannten Komponisten George Butterworth und seinem Werk „The Banks of Green Willow“ von 1913. Das war ein Jahr vor Beginn des Ersten Weltkrieges. Mit nur 31 Jahren kam Butterworth 1916 in diesem Krieg um. Die ihm vorausgesagte glänzende Karriere fand in diesem ebenso mörderischen wie unsinnigen Krieg ein frühzeitiges Ende.

Beim zweiten Stück, „La Valse“, das Maurice Ravel 1920, zwei Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs schuf, zeigte das Orchester, wie gewaltig es diese Musik umzusetzen weiß. Während ich diese Zeilen schreibe, läuft „La Valse“ im Hintergrund, äußerst empfehlenswert, dauert knapp eine viertel Stunde. Und, wie gesagt, dann Mahlers Neunte, 86 Minuten Hochspannung im Konzertsaal

Die Symphonie entstand 1910, in der „krisenhaften Zeit vor dem Ersten Weltkrieg“, wie Michael Horst im Programmheft schreibt. „Wenn es einen Komponisten gibt, der ein seismografisches Gespür für die radikalen Umbrüche zu Anfang des 20. Jahrhunderts hatte, dann der Symphoniker Mahler. Seine Musik nimmt diese Brüche auf, und sie macht sich keine Mühe mehr, sie zu kitten. Überall ist der Aufschrei zu spüren, der Kampf um das Leben, Gefühle in ihrer extremen Zuspitzung. Jubel und emphatischer Über-schwang treffen auf Trauer und Resignation.“ Soweit die Worte des Fachmanns.

Natürlich lese ich auch die Geschichten zu den Kompositionen. In welcher Zeit entstanden sie, was wollte der Komponist damit ausdrücken, welche Botschaft sollte gesandt werden. Ich hadere aber immer wieder damit, vorher wissen zu wollen, was dahintersteckt. Benjamin Zander hat vor Beginn des Konzerts die Zusammenhänge der drei Werke zum Ersten Weltkrieg erklärt, auch aus persönlicher Betroffenheit, war sein Vater doch dabei, auf deutscher Seite. Ich hatte bislang „La Valse“ und Mahlers Neunte nicht in einen Zusammenhang zum Ersten Weltkrieg gesehen. Bilder, die man dazu kennt, tauchten beim An-hören der Musik im Kopf auf, was mir nicht unbedingt gefiel. Ich werde wohl doch künftig ohne vorheriges Hintergrundwissen die Musik der großen Meisten auf mich wirken lassen, mit unverstelltem Blick und Gehör.

Zugabe: Das Publikum war begeistert, auch wenn leicht durchgeschwitzt. Der Applaus wurde mit einer Zugabe belohnt, für die ich sehr dankbar war, ist es doch eines meiner Lieblings-Hits, der zum Glück sehr häufig im Klassik-Radio gespielt wird. Nimrod aus den Enigma Variationen von Edward Elgar. Was für ein großartiger Abend. Schade, dass es bis zum 3. August noch so lange hin ist. Dann aber neunzehn-mal hintereinander. www.young-euro-classic.de

Ed Koch

  
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