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Nach der Wahl zum Papst - Michael Müller in Rom

geschrieben von: Redaktion am 09.12.2016, 09:11 Uhr
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In der Morgenpresse sind heute die Statistiker aktiv. Berlin leistet sich die meisten Staatssekretäre - immerhin 25. Bayern kommt mit fünf aus, hat dafür aber 17 Minister. Viel wichtiger: nur zwei Mitglieder des neuen Senats schworen bei der Eidesformel auf Gott. Ramona Pop und Michael Müller. Das sind 18 Prozent der Landesregierung. 25 Prozent der Berliner sind eingetragene Mitglieder bei der Evangelischen (16%) bzw. Katholischen Kirche (8,9%).

Als überzeugter Christ und Vertreter einer ansonsten ziemlich gottlosen Stadt besucht Michael Müller heute Rom und trifft dort den Papst. Und das ausgerechnet an seinem 52sten Geburtstag. Was kann es Schöneres geben, als mit dem Stellvertreter Gottes auf Erden seinen Geburtstag verbringen zu dürfen. Im Terminkalender des Regierenden Bürgermeisters liest sich das Treffen wie folgt:

„Rede auf dem Gipfeltreffen von Bürgermeistern europäischer Großstädte zum Thema ‚Europa: Flüchtlinge sind unsere Brüder und Schwestern‘ auf Einladung des Vatikan und Begegnung mit Papst Franziskus.“ Mal sehen, wie schnell unsere Brüder und Schwestern nach Müllers Besuch in Rom von den Turnhallen in Wohnunterkünfte wechseln können. Im Stall und auf Stroh muss in Berlin niemand Weihnachten verbringen. Apropos: die 75 Prozent der Berliner, die anderen Glaubens sind oder an gar nichts glauben, feiern natürlich Weihnachten mit.

Ärgerlich wird Wolfgang Thierse unterm Weihnachtsbaum sitzen. Er wollte für die SPD an der Bundesversammlung zur Wahl des neuen Bundes-präsidenten am 12. Februar teilnehmen. Durch „eigene Trottelei“, wie es Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt ausdrückte, verlor die SPD bei der Stimmabgabe einen ihrer sieben Plätze bei der Bundesversammlung, ausgerechnet den von Wolfgang Thierse. Das wird der strenge Katholik seinen ungläubigen Parteifreunden nie vergessen. Vor allem deshalb nicht, weil die Grünen diesen Platz besetzen dürfen. Die Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann, wird nun für Thierse abstimmen. Dabei hätte sie doch genug anderes zu tun, nämlich dafür zu sorgen, dass endlich ein neues Bezirksamt gewählt wird. Neben Lichtenberg ist Friedrichshain-Kreuzberg der einzige Bezirk, der noch kein neues Bezirksamt gewählt hat.

Müller sei mit seinem neuen Senat zum „Erfolg verdammt“, heißt es heute in den Medien. Das klingt dramatisch, trifft aber auf jede andere Landesregierung, die wiedergewählt werden möchte, auch zu.

Weihnachtlich versöhnlich klingt die Stellungnahme der neuen CDU-Vorsitzenden Monika Grütters: „Nach seiner Wahl zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gratuliere ich Michael Müller herzlich zur zweiten Amtszeit und wünsche auch allen anderen Senatorinnen und Senatoren viel Glück und Erfolg bei der vor ihnen liegenden Arbeit. Die CDU Berlin wird die Bemühungen der neuen Regierung aufmerksam beobachten und als Opposition kritisch-konstruktiv begleiten. Die Berlinerinnen und Berliner können schließlich zu Recht erwarten, dass sich die relevanten Parteien mit ganzer Kraft und Leidenschaft zu ihrem Wohl einsetzen. Es geht ja um nicht weniger als darum, Berlin, das in der ganzen Welt bewundert und geliebt wird, bestmöglich zu regieren und zu gestalten - da ist noch eine Menge 'Luft nach oben'. Möge diese Drei-Parteien-Koalition sich nicht in permanenten Abstimmungsprozessen erschöpfen, sondern zum Wohle unserer Stadt wirken!" Das nenne ich stilvoll und fast schon einen Mentalitäts-wechsel zu Stellungnahmen des früheren CDU-Generalsekretärs Kai Wegner.

Erwähnt werden muss noch, dass die Frauen im neuen Senat die Mehrheit stellen: 6 zu 5. Im Senat Walter Momper (1989-1991) saßen den sechs Senatsherren acht Senatsdamen gegenüber. Vor jeder Senatssitzung trafen sich die Damen separat zu einem „Hexenfrühstück“. Vielleicht wird diese Tradition ja wiederbelebt – viel Spaß.

Ed Koch



  
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