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Brewed in Mariendorf

geschrieben von: Redaktion am 14.09.2016, 19:23 Uhr
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In Mariendorf, das viele häufig mit dem Nachbarortsteil Marienfelde verwechseln, ist nicht viel los. In Marienfelde übrigens noch weniger. Aber, Mariendorf hat eine Trabrennbahn. Und da ist – von wenigen Ausnahmen abgesehen – auch nicht mehr so viel los wie früher. Dann gab es im Volkspark einmal im Jahr den Kulturlustgarten. Da war richtig was los. Den hat aber das Bezirksamt abgeschafft. Übrig geblieben sind der jährliche Rocktreff und ein großes Spielfest für Kinder, ebenfalls einmal im Jahr. Immerhin. Aber jetzt: Mariendorf hat eine eigene Brauerei mit einem 2.400 qm großem Bistro, täglich von 12 bis 1 Uhr nachts geöffnet, und einen 5.000 qm großen wunderschönen Garten.

Und in dieser Grünfläche fand heute die feierliche Eröffnung der „Stone-Brauerei“ statt. Bezirksbürger-meisterin Angelika Schöttler überreichte dem Chef des Unternehmens, Greg Koch, einen Buddy Bären. Die Brauerei befindet sich im Marienpark zwischen Ring- und Lankwitzer Straße. Von beiden Seiten ist die Zufahrt möglich.

Die US-Amerikaner Greg Koch und Steve Wagner gründeten 1996 in der südkalifornischen Stadt San Marcos, die im San Diego County liegt, die Stone Brewery. 2006 zog die Brauerei in einen Neubau in das unweit entfernt gelegene Escondido um. Seit der Gründung konnte die Brauerei ihren Ausstoß stetig steigern, waren es 1996 noch 469 hl, waren es im Jahr 2000 schon 10.962 hl. 2009 überschritt der Ausstoß mit 115.587 hl erstmals die 100.000 hl-Marke. 2016 errichtete Stone eine weitere Brauerei in Richmond. Die Produktion startete im Juli 2016. Die neue Brauerei ist auf eine Kapazität von 600.000 bbls (rund 700.000 hl) ausgelegt. Quelle: wikipedi

2014 gab Stone die Eröffnung der neuen Brauerei in Berlin-Mariendorf bekannt. 25 Millionen US-Dollar haben die Einrichtung und der Umbau in den historischen Gebäuden auf dem ehemaligen Gasometergelände in Mariendorf gekostet. Greg Koch hatte seit 2010 mehrere Standorte für eine europäische Filiale geprüft und sich für Berlin entschieden. Das Areal des um 1900 von der Imperial Continental Gas Association errichtete Gaswerk trägt heute nun den Namen Marienpark.

Ein Bierchen genehmigte sich auch der Gesandte der US-Botschaft in Berlin, Kent Logsdon, während ihm Greg Koch das Gelände erklärte. 45.000 Hektoliter, was rund 38.000 Fässern entspricht, soll in der Anfangsphase in Berlin gebraut werden. Der Blick richtet sich auf die Erweiterung bis zu 150.000 Hektoliter. Und was das Bier betrifft, so ist es, wie alles im Leben, Geschmacksache. Man sollte sich offen gegenüber Neuem und Ungewohnten zeigen und einfach mal die verschiedenen Sorten ausprobieren. Eine besondere Herausforderung stellt sicherlich das „Arrogant Bastard Ale“ dar.

Mit 7,2 Umdrehungen reicht vermutlich eine Halbliterdose, um in Stimmung zu kommen. Von der Be-schreibung des Herstellers sollte man sich nicht ab-schrecken lassen: „Du hast hier ein aggressives Bier vor Dir. Es wird Dir wahrscheinlich nicht schmecken. Abgesehen davon ist es ziemlich fraglich, dass Du genug Geschmack oder Erfahrung besitzt, ein Bier mit dieser Qualität und Intensität richtig genießen zu können.“ Das muss man sich als Biertrinkernation nun ausgerechnet von den Amis sagen lassen. Nun gut, erfunden haben natürlich die Ägypter, wer sonst, das Bier. Und Biertrinkernation sind wir erst auf Platz 4 hinter – logisch – Tschechien – Namibia (wie bitte) und Österreich. Nicht zu fassen.

Aber, mit unserem deutschen Reinheitsgebot liegen wir natürlich ganz weit vorn. Dieses wenden die Amerikaner zwar an, aber bewerten es abschätzig: „Arrogant Bastard Ale ist nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut, was uns allerdings wenig kümmert, weil wir immer geiles Bier brauen.“ „In Deutschland wird das Reinheitsgebot als Qualitätsindikator aufgefasst“, sagt Greg Koch. „Allerdings wurde längst bewiesen, dass man sowohl hochqualitative als auch billig hergestellte Biere sowohl innerhalb als auch außerhalb dieses Reinheitsgebots herstellen kann.“ Und jetzt die Belehrung des erfahrenen amerikanischen Bier-brauers: „Und denjenigen, die dem Reinheitsgebot blind folgen wollen, sage ich: Ihr könnt euch gerne einschränken so viel, wie ihr wollt, aber die Kreativität und Qualität der neuen Generation der Craft Beer Brauer werdet ihr nicht einschränken können.“ Basta! Ja, lieber Greg, wollen wir ja auch nicht.

Das Mariendorfer Bier gibt es in Dosen. Natürlich mit Pfand. Und warum Dosen? Greg Koch klärt uns auf. Aus Erfahrung kann er sagen, „dass viele Experten inzwischen der Meinung sind, dass Dosen für die Bierqualität besser sind. Wir bei Stone haben uns der Nachhaltigkeit verschrieben und achten stets darauf, die Umwelt nicht zu sehr zu belasten, wenn wir unseren Fans unser köstliches Bier anbieten. StoneBerlin wird für den Vertrieb in ganz Europa unser Dreh- und Angelpunkt sein, und Dosen können überall recycelt werden und müssen nicht hin und her transportiert werden.“

Beim Grand Opening mit dabei: Paper Press-Vorstand Mathias Kraft (l.) und Stadtrat Oliver Schworck. Als für den Umwelt- und Naturschutz zuständiger Stadtrat in Tempelhof-Schöneberg ist Oliver Schworck von der Dosenbegeisterung Greg Kochs nicht besonders angetan. „Das deutsche System mit Mehrwegflaschen ist besser für die Umwelt.“ Schworck hofft, dass sich das Mehrwegflaschensystem in andere Länder exportieren lässt.

Und wer nun absolut keine Dosen mag, für den gibt es eine großartige Alternative, nämlich richtige Flaschen, in Ein- bzw. Zweiliterausführung. Frisch gezapft zum Mitnachhausenehmen. Dass empfohlen wird, den Inhalt innerhalb von 24 Stunden auszutrinken, dürfte für einen geübten Biertrinker keine Hürde darstellen.

Wünschen wir also der Neuansiedlung im beschaulichen Mariendorf viel Erfolg. Übrigens: gut essen kann man auch bei Stone. Spezialität des Hauses: „The Pungent One“, herrlich bittere Suppe mit geröstetem Knoblauch, extrascharfem weißem Cheddar-Käse, Stone Ruination Double IPA und geschmorten Paprikaschoten. Na dann Prost und guten Appetit.

Ed Koch


  
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