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Endlich einmal schönes Wetter beim Hoffest

geschrieben von: Redaktion am 29.06.2011, 14:11 Uhr
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Das Hoffest des Regierenden Bürgermeisters war in den letzten Jahren nur selten mit warmen und sonnigem Wetter verwöhnt. Der übliche Termin im Septem-ber war eher durch Regen und Kälte geprägt. Ganz besonders schlimm war es im letzten Jahr. Aber, der Wahlkampf und der Papstbesuch machten es möglich: das Fest wurde auf Ende Juni vorverlegt, und siehe da, die Sonne schien und sorgte für angenehme Temperaturen.
Für den jetzigen und vielleicht auch kommenden Chef des Roten Hauses, Klaus Wowereit, ist sein Hoffest wenig entspannend, sondern mit viel Arbeit verbunden. Als Gastgeber muss er sich natürlich an jedem Stand sehen lassen. Der Spruch auf dem BSR-T-Shirt „Mädels, fegt sie vom Platz“, kann sich natürlich nur auf die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft beziehen. Denn welches Mädel sollte Klaus Wowereit denn aus dem Rathaus fegen?

Natürlich erwartet jeder, dass der Regierende Bürgermeister für (fast) jedes Fotomotiv zur Verfügung steht. Das Hoffest ist auch ein wenig so wie die Grüne Wo-che. Häppchen hier und Häppchen dort, Torte anschneiden und immer lächeln. Klaus Wowereit ist die Berlin-Werbemarke schlechthin. Da kommen die Unternehmen gern kostenlos zum Hoffest, wenn sie dafür ein Foto mit dem Regierenden Bürgermeister erhalten. Bei der Hitze war es gut, erst einmal mit einem Glas Berliner Wasser anzufangen und sich danach den Segen des Bischofs abzuholen. Ökumenische Begegnung: Katholik Wowereit mit dem Evangelischen Bischof Markus Dröge. Keine dramatische Begegnung: Klaus Wowereit trifft Rolf Hochhuth.

Das Hoffest findet nicht nur im Hof des Rathauses und den Arkaden, sondern auch auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude und in der Jüdenstraße statt, somit ein ziemlich großes Areal. Obwohl diesmal auch wieder rund 3.000 Gäste eingeladen worden waren, hatte man den Eindruck, dass man, von wenigen Engpässen abgesehen, zügiger vorankam. Für Klaus Wowe-reit, der an jedem Stand stehen bleiben musste, traf das natürlich nicht zu. Internes konnten Berlins SPD-Chef Michael Müller, der Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel und Klaus Wowereit natürlich auf dem Hoffest nicht besprechen, schon gar nicht, wenn die Kollegin Hildburg Bruns von der BILD-Zeitung in Hörweite steht. Was mag Andreas Kurtz von der Berliner Zeitung (Mitte) wohl aufgeschnappt haben bei Klaus Wowe-reit und Renate Künast? Das Hoffest soll auch wei-terhin stattfinden, wenn sie Regierende Bürgermeiste-rin werden würde, sagte Renate Künast der Abend-schau, nicht ohne hinzuzufügen, dass es natürlich modernisiert werden müsse. Um Himmels Willen: Dann gibt es vielleicht statt dem guten Jubiläums-Pilsener Bio Bier. Das sollte der Wähler verhindern. Prominenz gab es nicht nur rundherum um das Rote Rathaus, sondern auch auf den zahlreichen Bühnen, wie Marius Müller-Westernhagen.

Für viele war dieses Hoffest auch eine Abschiedsvorstellung, vom Amt oder überhaupt. In seiner Funktion als Parlamentspräsident war Walter Momper (SPD) zum letzten Male auf dem Fest. Im Gespräch mit Klaus Franke (CDU), von 1983 bis 1986 Bausenator, und Dr. Michael Ludwig Müller, ehemaliger Landespolitikkorrespondent der Morgenpost. Wer einmal Senatsmitglied war, wird auch im Ruhestand noch zum Hoffest eingeladen, schlichte Abgeordnete stehen nicht mehr auf der Liste, wenn ihr Mandat beendet ist.

Klaus Wowereit wird also, in welcher Funktion auch immer, 2012 beim Hoffest dabei sein, und sicherlich auch Visagist René Koch, Berlins berühmtester Fri-seur Udo Walz und Wowereits Lebensgefährte Jörn Kubicki. Neben denen, die man immer beim Hoffest trifft, gibt es dann und wann auch mal neue Gesichter, wenn gleich diese sehr bekannt sind.

In einem Radiokommentar am Morgen nach dem Hoffest, äußerte der Reporter die Vermutung, Christoph Daum gesehen zu haben. Hier ist das Beweisfoto. Neben seinen zahlreichen fußballerischen Tätigkeiten wurde er auch durch eine Kokain-Affäre bekannt. Der Stoff, aus dem die Träume sind, wurde beim Hoffest allerdings nicht angeboten. Zu Lachen gab es auch ohne Aufputschmittel viel. „Two and a Half“ Sozialdemokraten: Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky und SPD-Chef Mi-chael Müller flankieren Müllers Frau Claudia. Frau Müller ist nicht Mitglied der SPD, vielleicht aber doch ein wenig der Partei zugetan.

Beim Hoffest ist es ganz wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, an dem man das Fest verlassen sollte. Wer angesichts der vielen Freigetränke um 22.30 Uhr noch in der Lage sein sollte, den „Red Room Club“ im Rathauskeller, inszeniert vom Sage Club Berlin, aufzusuchen, kommt meist erst in den frühen Morgenstunden nach Hause. Denn dort geht die Cocktail-Party richtig ab. Ob André Stephan, Wahlkampfmanager der Berliner Grünen, sich den alkoholischen Rest im „Red Room Club“ oder an ei-nem anderen Stand geholt hat, wissen wir nicht. Er war jedenfalls nach dem Verlassen des Festes erst einmal seinen Führerschein und danach auch seinen Job los.

BZ-Online meldete am Tag nach dem Fest: „Suff-Fahrt: Grüne feuern André Stephan. Zivilpolizisten stoppten am Mittwochmorgen in Mitte den Landesgeschäftsführer und Wahlkampfmanager der Grünen André Stephan, weil er sturztrunken am Steuer saß. Der 31-Jährige war gegen 4 Uhr auf dem Heimweg vom Hoffest im Roten Rathaus, als er den Beamten an der Kreuzung Holzmarktstraße Ecke An der Michaelbrücke auffiel. Der Friedrichshainer war trotz grüner Ampel nicht weitergefahren. Als die Polizisten hupten, bewegte sich der VW Polo nur knapp einen Meter vor, dann war der Fahrer erneut eingeschlafen.

Die Beamten, die daraufhin die Papiere kontrollieren wollten, bemerkten im Wageninneren starken Alkoholgeruch und baten Stephan, auszusteigen. Das tat der Politiker zunächst auch, rannte dann aber davon. Als die Zivilbeamten ihn nach kurzer Flucht wieder eingefangen hatten, trat und schlug Stephan derart um sich, dass die Polizisten ihn zu Boden bringen und ihm Handfesseln anlegen mussten. Währenddessen soll er die Gesetzeshüter bepöbelt und beleidigt haben. Eine hinzualarmierte Funkstreifenbesatzung nahm Stephan fest und brachte ihn zum Abschnitt 51 an der Wedekindstraße, da er sich energisch weigerte, zu pusten. Nach der Blutentnahme und der Beschlagnahmung seines Führerscheins wurde er von der Polizei entlas-sen. Am Mittag teilten die Parteisprecher Bettina Ja-rasch und Daniel Wesener mit, dass Stephan mit sofortiger Wirkung von allen seinen Aufgaben entbunden wurde.“

Das Lachen wird André Stephan inzwischen vergangen sein. Die vor-läufige Festnahme Stephans wegen Trunkenheit am Steuer ist natürlich für die Grünen-Gegner eine Steilvorlage. Davon, dass Renate Künast durch diesen Vorgang beschädigt wird, ist nicht auszugehen. Sie wird aber natürlich in diesem Zusammenhang genannt. Zu viel hätte er in der letzten Zeit für die Grünen gearbeitet, versuchen einige Parteifreunde sein Verhalten zu entschuldigen. Trunkenheit gehört in unserer Gesellschaft zu den weitestgehend akzeptierten Vergehen. Betrunken Auto zu fahren und dann noch auf Polizisten loszugehen, ist aber kein Kavaliersdelikt. Mit der sofortigen Suspendierung Stephans haben die Grünen das deutlich gemacht. Durch ihr schnelles Handeln dürfte die Geschichte, über die auch die Ibbenbürener Volkszeitung berichtet, bald durch sein. Es gibt schlimmeres als einen besoffenen Grünen, nämlich den einen oder anderen nüchternen.

Ed Koch

  
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